Richtig netzwerken für Ihren Berufserfolg
Lernen Sie, wie Sie richtig netzwerken. Entdecken Sie praxiserprobte Strategien und moderne Tools für nachhaltige berufliche Beziehungen.

Beim Netzwerken geht es nicht darum, einen Stapel Visitenkarten anzuhäufen. Das ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Richtig netzwerken heißt, echte und für beide Seiten wertvolle Beziehungen aufzubauen. Im Kern geht es darum, mit einer Geben-Mentalität an die Sache heranzugehen, aufrichtiges Interesse an anderen Menschen zu zeigen und als verlässlicher Kontakt im Gedächtnis zu bleiben.
Das Fundament für erfolgreiches Netzwerken schaffen

Für viele fühlt sich Netzwerken wie eine lästige Pflicht an – eine Aneinanderreihung steifer Gespräche bei überfüllten Veranstaltungen. Genau diese Einstellung ist aber der größte Stolperstein. Erfolgreiches Networking beginnt nämlich nicht beim perfekten Elevator Pitch, sondern bei der richtigen inneren Haltung. Es ist die Kunst, Verbindungen zu knüpfen, die weit über den reinen Geschäftsnutzen hinausgehen.
Stellen Sie sich einfach mal vor, Sie sind nicht auf der Jagd nach dem nächsten großen Auftrag, sondern auf der Suche nach spannenden Persönlichkeiten, von denen Sie etwas lernen können. Dieser kleine Perspektivwechsel verwandelt den Druck sofort in Neugier. Jede Begegnung wird dadurch lockerer und oft auch viel produktiver.
Zuerst geben, dann nehmen – das A und O
Der wohl effektivste Weg, um ein starkes Netzwerk aufzubauen, ist, zuerst zu geben, ohne eine sofortige Gegenleistung zu erwarten. Das heißt natürlich nicht, dass Sie Ihr Wissen oder Ihre Zeit verschenken sollen. Es geht vielmehr darum, hilfsbereit und wertschätzend aufzutreten.
Ein konkretes Beispiel aus der Praxis: Sie unterhalten sich auf einer Konferenz mit jemandem, der gerade vor einer kniffligen Aufgabe steht, für die Sie eine Lösungsidee haben. Anstatt direkt Ihre Dienstleistung anzupreisen, könnten Sie einen hilfreichen Fachartikel empfehlen, einen passenden Kontakt aus Ihrem eigenen Netzwerk vorschlagen oder einfach nur aufmerksam zuhören und Verständnis signalisieren. Dieser selbstlose erste Schritt schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass man sich positiv an Sie erinnert.
Gutes Networking ist keine Transaktion, sondern eine Investition in menschliche Beziehungen. Der wahre Wert entsteht nicht über Nacht, sondern wächst mit der Zeit – durch Vertrauen und gegenseitige Unterstützung.
Wenn Sie sich darauf konzentrieren, wie Sie anderen helfen können, werden Sie fast automatisch als wertvoller und interessanter Gesprächspartner wahrgenommen. Dieser Ansatz ist der Schlüssel zu einem loyalen und belastbaren Netzwerk.
Echte Neugier ist der beste Gesprächsöffner
Wie oft haben Sie schon die Frage „Und, was machen Sie so beruflich?“ gehört? Sie führt meist zu einstudierten Antworten und selten zu einem wirklich tiefgehenden Gespräch. Um das zu durchbrechen, braucht es echtes Interesse und aktives Zuhören, um Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Stellen Sie offene Fragen, die über die reine Jobbezeichnung hinausgehen. Fragen Sie nicht nur nach dem „Was“, sondern bohren Sie beim „Warum“ oder „Wie“ nach.
- „Was begeistert Sie an Ihrer aktuellen Aufgabe am meisten?“
- „Welches Projekt war für Sie in letzter Zeit eine besonders spannende Herausforderung?“
- „Ich habe Ihren Vortrag verfolgt – was hat Sie ursprünglich zu diesem Thema gebracht?“
Solche Fragen sind Türöffner für persönliche Geschichten und schaffen eine viel tiefere Verbindung. Ihr Gegenüber fühlt sich gesehen und wertgeschätzt, und das ist die Basis für jede nachhaltige Beziehung.
Die unterschätzte Fähigkeit: Aktiv zuhören
Wirklich zuzuhören ist mehr als nur still zu sein, während der andere redet. Es bedeutet, voll und ganz bei der Person zu sein, nonverbale Signale zu deuten und gezielt nachzufragen. Das zeigt, dass Sie nicht nur hören, sondern auch verstehen.
Wenn Ihr Gesprächspartner von einem Erfolg erzählt, fragen Sie nach den Details, wie er dorthin gekommen ist. Wenn er eine Schwierigkeit andeutet, zeigen Sie Empathie. Die Fähigkeit, sich wirklich auf einen Menschen einzulassen, ist erstaunlich selten und hebt Sie sofort von der Masse ab.
Letztendlich ist die Grundlage für richtiges Netzwerken ganz einfach: Seien Sie der Mensch, den Sie selbst gerne kennenlernen würden. Seien Sie neugierig, hilfsbereit und authentisch. Mit dieser Haltung wird Networking nicht nur erfolgreicher, sondern macht sogar richtig Spaß.
Einen überzeugenden ersten Eindruck hinterlassen
Man bekommt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Dieser Satz ist beim Netzwerken pures Gold. Es sind oft nur wenige Sekunden, die entscheiden, ob aus einer flüchtigen Begegnung eine wertvolle, langfristige Beziehung wird. Dieser kurze Moment ist Ihre Bühne – nutzen Sie sie, um positiv im Gedächtnis zu bleiben und das Fundament für erfolgreiches Networking zu legen.
Ein fester Händedruck und ein nettes Lächeln sind dabei nur die halbe Miete. Ein wirklich überzeugender Auftritt ist ein Mix aus bewusster Körpersprache, einer glasklaren Botschaft und einem absolut reibungslosen Austausch der Kontaktdaten.

Die Macht der nonverbalen Kommunikation
Lange bevor Sie auch nur ein Wort sagen, hat Ihr Körper schon längst gesprochen. Eine offene Haltung, direkter Blickkontakt und ein ehrliches Lächeln signalisieren sofort: Ich bin selbstbewusst und offen für ein Gespräch. Verschränkte Arme oder ein ständiger Blick zu Boden wirken dagegen wie eine unsichtbare Mauer – selbst wenn das gar nicht Ihre Absicht ist.
Achten Sie bewusst auf diese kleinen, aber feinen Signale, um von Anfang an eine positive Atmosphäre zu schaffen:
- Aufrechte Haltung: Stehen Sie gerade, Schultern zurück. Das wirkt nicht nur souverän, Sie fühlen sich auch direkt so.
- Offene Gesten: Vermeiden Sie es, sich hinter verschränkten Armen oder einer großen Tasche zu „verstecken“.
- Spiegeln: Passen Sie sich dezent der Körpersprache Ihres Gegenübers an. Das schafft unbewusst Sympathie und eine sofortige Verbindung.
Diese nonverbalen Hinweise sind unglaublich wichtig, um Vertrauen aufzubauen und das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken.
Der Elevator Pitch – Ihr persönliches Kurzprofil
Stellen Sie sich vor, Sie stehen im Aufzug mit genau der Person, die für Ihre Karriere entscheidend sein könnte. Sie haben 30 Sekunden. Was sagen Sie? Genau dafür ist ein Elevator Pitch da: eine knackige, einprägsame Zusammenfassung, wer Sie sind, was Sie tun und welchen Mehrwert Sie bieten.
Ein guter Pitch ist kein Verkaufsgespräch, sondern ein Eisbrecher. Er soll Neugier wecken und Anknüpfungspunkte für ein tieferes Gespräch liefern. Lassen Sie komplizierten Fachjargon weg und konzentrieren Sie sich auf den Nutzen, den Sie für andere schaffen.
Ein gelungener Elevator Pitch beantwortet nicht nur die Frage „Was machen Sie?“, sondern vor allem „Welches Problem lösen Sie?“. Er ist Ihre verbale Visitenkarte, die Interesse weckt und im Gedächtnis bleibt.
Üben Sie Ihren Pitch, bis er Ihnen locker über die Lippen kommt und wirklich authentisch klingt. Passen Sie ihn dann je nach Situation und Gesprächspartner immer wieder leicht an.
Der moderne Händedruck: die digitale Visitenkarte
Der Moment, in dem Kontaktdaten ausgetauscht werden, ist kritisch. Ein zerknitterter Zettel aus der Hosentasche oder eine umständlich diktierte E-Mail-Adresse können den professionellen Eindruck schnell wieder zunichtemachen. Und genau hier kommt die digitale Visitenkarte ins Spiel – ein Werkzeug, das Professionalität und Effizienz elegant verbindet.
Moderne Lösungen wie die DigiVisitenkarte erlauben es, Kontaktdaten blitzschnell über einen QR-Code zu teilen. Dieser Code ist direkt in der Wallet-App auf Ihrem Smartphone gespeichert und funktioniert sogar ohne Internetverbindung – perfekt für Messen oder Events mit notorisch schlechtem Empfang.
Der entscheidende Vorteil solcher einfachen digitalen Karten liegt in ihrer Simplizität. Sie werden einmalig erstellt und bezahlt, ganz ohne Abo-Fallen oder versteckte Kosten. Da die Daten nach der Erstellung nicht mehr änderbar sind, liegt der Fokus klar auf dem schnellen, zuverlässigen Austausch der Kerninformationen. Es gibt keinen zentralen Nutzer-Account, über den Daten nachträglich verwaltet werden können. Die bewusste Reduktion auf das Wesentliche sorgt für einen reibungslosen, störungsfreien Austausch.
Vergleich: Klassische vs. Digitale Visitenkarte
Die Entscheidung zwischen Papier und Pixel ist mehr als nur eine Frage des Geschmacks. Es geht um Effizienz, Nachhaltigkeit und den Eindruck, den Sie hinterlassen. Hier eine kleine Gegenüberstellung, die die Unterschiede verdeutlicht:
Merkmal | Klassische Visitenkarte (Papier) | Einfache Digitale Visitenkarte (z.B. DigiVisitenkarte) |
---|---|---|
Austausch | Manuelle Übergabe | Sofortiger Scan per QR-Code |
Aktualität | Veraltet schnell bei Datenänderung | Einmalige Erstellung der Datei |
Verfügbarkeit | Begrenzte Stückzahl; kann man vergessen | Immer auf dem Smartphone dabei; unbegrenzt teilbar |
Speicherung | Manuelle Eingabe ins Adressbuch | Direkte Speicherung als Kontakt auf dem Smartphone |
Kosten | Laufende Druckkosten | Einmalige, geringe Gebühr |
Zusatzfunktionen | Keine | Direkte Verlinkung zu Social-Media-Profilen möglich |
Der Einsatz einer digitalen Visitenkarte ist am Ende mehr als nur praktisch. Er signalisiert, dass Sie modern, effizient und umweltbewusst agieren – ein kleines Detail, das den positiven ersten Eindruck perfekt abrundet.
Die richtigen digitalen Plattformen strategisch nutzen
Die digitale Welt hat das Netzwerken von Grund auf verändert. Früher zählte vor allem der persönliche Kontakt auf Events. Heute bieten uns professionelle Netzwerke wie LinkedIn oder XING ganz andere Möglichkeiten, um sichtbar zu werden, unsere Expertise zu zeigen und wirklich wertvolle Verbindungen aufzubauen. Aber wer hier nur wahllos Kontakte sammelt, lässt das eigentliche Potenzial links liegen. Richtig netzwerken heißt, strategisch vorzugehen und Klasse statt Masse zu wählen.
Es geht darum, diese Plattformen nicht als digitales Adressbuch zu betrachten, sondern als Bühne, auf der Sie Ihre berufliche Marke gezielt formen. Ein gut durchdachter Auftritt macht aus Ihrem Profil mehr als nur einen Lebenslauf – er wird zum lebendigen Zentrum für Fachaustausch und neue berufliche Chancen.

Wo Sie am besten aufgehoben sind: die Wahl der Plattform
Obwohl beide im DACH-Raum bekannt sind, haben sich LinkedIn und XING in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt. Welche Plattform für Sie die richtige ist, hängt stark von Ihrer Branche und Ihren Zielen ab.
- XING hat seinen Schwerpunkt traditionell im deutschsprachigen Raum. Für die Jobsuche innerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie für branchenspezifische Events und lokale Gruppen ist es oft noch die erste Anlaufstelle.
- LinkedIn hingegen hat sich zur globalen Plattform für internationales Business, Fachaustausch und Thought Leadership gemausert. Arbeiten Sie in einer international ausgerichteten Branche oder wollen Sie sich als Experte positionieren? Dann führt an LinkedIn kein Weg vorbei.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: LinkedIn ist in Deutschland zu einer der wichtigsten Plattformen für das berufliche Netzwerken herangewachsen. Für 2025 wird die Mitgliederzahl hierzulande auf rund 21 Millionen geschätzt. Das entspricht einem Anzeigenpublikum von 26,6 % der deutschen Internetnutzer. Besonders beeindruckend ist das Wachstum: Die Reichweite von LinkedIn in Deutschland legte zwischen 2024 und 2025 um beachtliche 16,7 % zu. Mehr zu diesen Entwicklungen im Social-Media-Marketing finden Sie auf meltwater.com.
Ihr Profil: die digitale Visitenkarte, die wirklich überzeugt
Ihr Profil ist oft der allererste Berührungspunkt. Sehen Sie es als Ihre persönliche Landingpage. Ein lückenhaftes oder austauschbares Profil schreckt eher ab, anstatt neugierig zu machen.
Ihr digitales Profil ist viel mehr als ein Lebenslauf – es ist Ihr Aushängeschild. Es erzählt die Geschichte Ihrer beruflichen Reise, Ihrer Kompetenzen und Ihrer Persönlichkeit. Ein optimiertes Profil öffnet Türen, noch bevor Sie eine einzige Nachricht geschrieben haben.
Achten Sie auf ein paar entscheidende Elemente, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen:
- Ein aussagekräftiger Profilslogan: Beschreiben Sie nicht nur Ihre aktuelle Position, sondern den Wert, den Sie liefern. Statt „Marketing Manager bei Firma XY“ könnten Sie formulieren: „Ich helfe B2B-Unternehmen, durch gezieltes Content Marketing ihre Lead-Generierung zu steigern.“
- Eine ansprechende Zusammenfassung: Erzählen Sie hier Ihre berufliche Geschichte. Was treibt Sie an? Welche Probleme lösen Sie für andere? Streuen Sie gezielt Keywords ein, nach denen Recruiter oder potenzielle Kunden suchen könnten.
- Medien und Arbeitsproben: Verlinken Sie Projekte, Artikel oder Präsentationen. Das macht Ihre Fähigkeiten greifbar und untermauert Ihre Expertise mit handfesten Beweisen.
Genau diese Details machen den Unterschied zwischen einem Profil, das nur überflogen wird, und einem, das zum Verweilen und Vernetzen einlädt.
Der Schlüssel zum Erfolg: proaktiv und wertschätzend Kontakte knüpfen
Die wahre Magie des digitalen Netzwerkens entfaltet sich aber erst, wenn Sie aktiv werden. Es reicht nicht, ein perfektes Profil zu haben und abzuwarten. Der Trick ist, selbst auf andere zuzugehen – aber mit Feingefühl.
Vergessen Sie standardisierte Kontaktanfragen. Eine persönliche Nachricht ist ein absolutes Muss. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, schauen Sie sich das Profil der Person an und finden Sie einen echten Anknüpfungspunkt.
Hier sind drei Beispiele, wie eine gelungene erste Kontaktaufnahme aussehen kann:
- Bezug auf einen Beitrag: „Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name], ich habe Ihren letzten Artikel zum Thema [Thema] mit großem Interesse gelesen. Besonders Ihr Punkt zu [Detail] hat mich zum Nachdenken angeregt. Gerne würde ich mich mit Ihnen vernetzen, um den Austausch zu diesem spannenden Feld zu verfolgen.“
- Gemeinsame Interessen oder Kontakte: „Guten Tag [Name], ich habe gesehen, dass wir beide im Bereich [Branche] tätig sind und [Kontaktperson] zu unseren gemeinsamen Kontakten zählt. Ich würde mich über eine Vernetzung freuen, um voneinander zu lernen.“
- Nach einem Event: „Hallo [Name], es war sehr aufschlussreich, Ihrem Vortrag auf der [Event-Name] zu lauschen. Ich würde mich freuen, wenn wir hier in Kontakt bleiben.“
Diese persönliche Note zeigt echtes Interesse und Respekt. Sie schaffen eine Grundlage für ein Gespräch, anstatt nur ein weiterer Name in einer langen Kontaktliste zu sein. Ein starkes Netzwerk definiert sich nicht über die Anzahl der Kontakte, sondern über die Qualität der Beziehungen dahinter. Und genau wie bei einer persönlichen Begegnung lässt sich auch online der Austausch von Kontaktdaten modern gestalten. In unserem Leitfaden zeigen wir Ihnen, wie Sie eine QR-Code-Visitenkarte kostenlos erstellen und so die digitale mit der analogen Welt elegant verbinden.
So werden aus Kontakten echte, nachhaltige Beziehungen
Ein Händedruck, ein schneller QR-Code-Scan, ein spannendes Gespräch – das ist der Anfang. Aber die wahre Kunst des Netzwerkens beginnt erst danach. Viel zu oft versanden vielversprechende Kontakte im Nichts, weil der entscheidende nächste Schritt ausbleibt: das Follow-up.
Es geht darum, aus einer flüchtigen Begegnung eine stabile, vertrauensvolle Beziehung zu machen. Genau dieser Übergang ist der Moment, in dem aus einer Bekanntschaft ein wertvolles Mitglied deines Netzwerks wird. Das braucht ein bisschen Fingerspitzengefühl, ist aber viel einfacher, als die meisten denken. Der Schlüssel liegt darin, authentisch zu bleiben und echten Mehrwert zu bieten.

Das perfekte Follow-up: nachfassen, ohne aufdringlich zu sein
Viele haben beim Nachfassen Bedenken, aufdringlich oder gar bedürftig zu wirken. Diese Sorge ist aber unbegründet, solange deine Nachricht einen klaren, positiven Zweck erfüllt. Ein gutes Follow-up ist niemals eine Forderung, sondern immer ein Angebot.
Der Zeitpunkt ist dabei alles. Melde dich am besten innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem ersten Treffen. Dann ist die Erinnerung an euer Gespräch auf beiden Seiten noch frisch. Deine Nachricht wirkt so nicht wie ein später Einfall, sondern wie eine gezielte, wertschätzende Geste.
Um aus Kontakten nachhaltige Beziehungen zu machen, musst du deine Kommunikation schärfen. Ein guter Startpunkt ist, die Kommunikation im Team verbessern zu lernen – die dortigen Prinzipien legen den Grundstein für jede starke berufliche Verbindung.
Nachrichten, die wirklich im Gedächtnis bleiben
Eine Standardfloskel wie „Schön, Sie kennengelernt zu haben“ ist zwar nett, verpufft aber wirkungslos. Sie bietet keinen Anknüpfungspunkt für einen weiteren Austausch. Der Trick? Beziehe dich auf einen konkreten Punkt aus eurem Gespräch. Das signalisiert sofort: Du hast wirklich zugehört.
Eine gute Follow-up-Nachricht enthält immer einen konkreten Bezugspunkt, einen Mehrwert oder eine Frage. Das macht aus einer simplen Kontaktaufnahme den Beginn eines echten Dialogs.
Hier sind ein paar praxiserprobte Ideen für deine nächste Nachricht:
- Der geteilte Mehrwert: „Hallo Herr Meier, unser Gespräch über die Herausforderungen im Projektmanagement fand ich super spannend. Hier ist der Artikel zum Thema ‚agile Methoden‘, den ich erwähnt hatte – vielleicht finden Sie ihn ja nützlich. Beste Grüße!“
- Die fortgesetzte Unterhaltung: „Guten Tag Frau Schmidt, ich musste nach unserem Gespräch noch über Ihre Idee nachdenken, [spezifisches Thema] anzugehen. Haben Sie da schon Erfahrungen mit [Tool/Methode] gemacht? Würde mich über einen kurzen Austausch dazu freuen. Viele Grüße!“
- Das nützliche Intro: „Hallo Herr Berger, es war toll, Sie auf der Konferenz zu treffen. Wie besprochen, stelle ich Ihnen gerne den Kontakt zu Frau Lehmann her. Sie ist Expertin für [Bereich] und könnte für Ihr Vorhaben sehr wertvoll sein. Ich schicke gleich eine separate E-Mail an Sie beide. Herzliche Grüße!“
Jede dieser Nachrichten zeigt, dass du nicht nur deine eigenen Interessen verfolgst, sondern aktiv etwas zur Beziehung beitragen willst.
Die Kunst, langfristig in Verbindung zu bleiben
Nach dem ersten Follow-up ist die Arbeit noch nicht getan. Erfolgreich zu netzwerken bedeutet, auch langfristig dranzubleiben, ohne ständig etwas zu wollen. Es geht darum, relevante Kontaktpunkte zu schaffen – unaufdringlich, aber präsent.
Dabei spielen digitale Kanäle eine riesige Rolle. Im Jahr 2025 werden voraussichtlich 81,4 % der deutschen Bevölkerung in sozialen Netzwerken aktiv sein, was 88 % aller Internetnutzer entspricht. Ein durchschnittlicher Nutzer verbringt dort täglich rund 1 Stunde und 31 Minuten und pflegt im Schnitt 5,4 Social-Media-Konten. Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, wie wichtig diese Plattformen für die Kontaktpflege geworden sind.
Nutze diese Kanäle, um im Gedächtnis zu bleiben, ohne direkt eine Nachricht schreiben zu müssen. Hier ein paar einfache, aber effektive Methoden:
- Interagiere mit Inhalten: Like oder kommentiere einen Beitrag deiner Kontakte auf LinkedIn. Ein durchdachter Kommentar, der eine neue Perspektive einbringt, ist dabei Gold wert – viel mehr als ein simples „Toller Beitrag!“.
- Grüße zu besonderen Anlässen: Gratuliere zum neuen Job, zum Jubiläum oder zum Geburtstag. Die meisten Business-Netzwerke erinnern dich praktischerweise daran.
- Teile relevante Informationen: Stößt du auf einen Artikel oder ein Event, das für einen Kontakt interessant sein könnte? Leite es mit einer kurzen, persönlichen Notiz weiter.
Durch diese kleinen, regelmäßigen Interaktionen bleibst du positiv im Gedächtnis. Du baust Vertrauen auf und positionierst dich als hilfsbereiter, gut vernetzter Experte. Und genau so werden aus losen Bekanntschaften Schritt für Schritt starke, verlässliche Beziehungen, die dich und dein Netzwerk wirklich weiterbringen.
Typische Networking-Fehler – und wie Sie elegant ausweichen
Selbst erfahrenen Profis passiert es immer wieder: Man tappt in eine der klassischen Networking-Fallen und untergräbt damit die eigenen Bemühungen. Richtig netzwerken heißt eben nicht nur, die richtigen Schritte zu kennen, sondern auch zu wissen, welche Fettnäpfchen man unbedingt vermeiden sollte. Ein einziger Fehltritt kann einen positiven Eindruck blitzschnell zunichtemachen und Türen verschließen, noch bevor sie sich richtig öffnen konnten.
Viele dieser Fehler wurzeln in einer falschen Haltung. Wer Networking als reine Transaktion betrachtet – ein Geben und Nehmen von Kontaktdaten – agiert oft unauthentisch und aufdringlich. Schauen wir uns die häufigsten Fallstricke einmal genauer an und wie Sie diese souverän umschiffen.
Der Sammler statt der Verbinder
Kennen Sie das? Menschen, die auf Events von Gespräch zu Gespräch hetzen, fast schon getrieben von dem Drang, möglichst viele Visitenkarten einzusammeln. Das ist einer der größten Fehler überhaupt. Hier geht es nicht darum, eine riesige Kontaktliste anzuhäufen, sondern ein relevantes und starkes Netzwerk aufzubauen. Qualität schlägt hier immer Quantität.
Diese Vorgehensweise hinterlässt einen faden Beigeschmack. Ihr Gegenüber spürt sofort, ob Sie wirklich am Gespräch interessiert sind oder es nur auf die Kontaktdaten abgesehen haben. Nehmen Sie sich lieber vor, pro Veranstaltung wenige, aber dafür tiefere und ehrlichere Gespräche zu führen. Das bleibt in Erinnerung.
Ohne Ziel und Vorbereitung auftauchen
Einfach mal hingehen und schauen, was passiert? Das ist ein weiterer Klassiker, der oft dazu führt, dass man ziellos umherirrt und wertvolle Zeit verliert. Gutes Netzwerken beginnt schon vor dem Event mit ein paar Minuten Vorbereitung.
- Wer ist da? Werfen Sie einen Blick auf die Gästeliste, falls es eine gibt. Gibt es vielleicht ein, zwei Personen, mit denen Sie unbedingt sprechen möchten?
- Setzen Sie sich kleine Ziele: Statt mit zwanzig Leuten Smalltalk zu halten, nehmen Sie sich lieber vor, zwei oder drei wirklich gute Gespräche zu führen. Das ist realistisch und bringt am Ende mehr.
- Bereiten Sie Eisbrecher vor: Überlegen Sie sich ein paar offene Fragen, die über das typische „Und was machen Sie so beruflich?“ hinausgehen. Das lockert die Atmosphäre sofort auf.
Die sofortige Bitte um einen Gefallen
Nichts schreckt mehr ab, als direkt nach dem Händeschütteln um einen Gefallen gebeten zu werden. Sätze wie „Können Sie mir einen Job besorgen?“ oder „Stellen Sie mich doch mal Ihrem Chef vor?“ sind im Erstkontakt absolute No-Gos. Netzwerken funktioniert nach dem Prinzip des Gebens und Nehmens – und das Geben steht immer am Anfang.
Ein Netzwerk ist wie ein Bankkonto: Sie müssen erst Vertrauen und Wert einzahlen, bevor Sie etwas abheben können. Wer direkt mit einer Forderung startet, überzieht sein Konto, bevor es überhaupt eröffnet wurde.
Investieren Sie zuerst in die Beziehung. Bieten Sie Ihre Hilfe an, teilen Sie eine interessante Info oder zeigen Sie einfach nur ehrliches Interesse. Die Unterstützung, die Sie sich vielleicht erhoffen, ergibt sich oft ganz von allein, sobald eine solide Vertrauensbasis da ist.
Gerade in Deutschland ist ein professionelles Netzwerk entscheidend für den Erfolg. Laut Datareportal werden 2025 rund 65,5 Millionen Menschen hierzulande soziale Medien aktiv nutzen. Spannend ist dabei: Zwischen Anfang 2024 und Anfang 2025 gab es einen leichten Rückgang von 2,3 Millionen Nutzern (-3,4 %). Das zeigt, dass es immer mehr auf die Qualität der Verbindungen ankommt, nicht auf die bloße Masse. Mehr dazu finden Sie in der Analyse zur Social-Media-Nutzung in Deutschland auf omr.com.
Pannen bei der digitalen Kontaktaufnahme
Auch im digitalen Raum lauern Fallstricke. Eine unpersönliche Standardanfrage auf LinkedIn? Die wird meistens ignoriert oder direkt gelöscht. Eine Nachricht ohne konkreten Bezug zum Profil des anderen signalisiert pures Desinteresse und Massenabfertigung. Nehmen Sie sich die zwei Minuten, um Ihre Anfrage individuell und wertschätzend zu formulieren.
Und denken Sie daran, dass auch der digitale Austausch von Kontaktdaten professionell ablaufen sollte. Das effiziente Scannen von Visitenkarten ist hier ein kleiner, aber wichtiger Baustein, um die analoge und digitale Welt nahtlos zu verbinden. Wenn Sie diese typischen Fehler vermeiden, sorgen Sie dafür, dass Sie als respektvoller und interessanter Kontakt wahrgenommen werden – online wie offline.
Typische Fragen aus der Networking-Praxis
Selbst mit der besten Vorbereitung läuft beim Netzwerken nicht immer alles nach Plan. Das ist völlig normal. Manchmal steht man einfach da und weiß nicht so recht, wie man den nächsten Schritt machen soll. Keine Sorge, das geht auch erfahrenen Profis so.
Deshalb habe ich hier ein paar der häufigsten Fragen gesammelt, die mir in Workshops und Gesprächen immer wieder gestellt werden. Sehen Sie die Antworten als eine Art Mini-Coach für Ihre nächste Veranstaltung – kurze, praxiserprobte Tipps, die Ihnen helfen, souverän durch typische Networking-Situationen zu navigieren.
Wie gehe ich mit meiner Nervosität bei Events um?
Viele Menschen, die sich als schüchtern bezeichnen, sind in Wahrheit einfach nur an echten, tiefgründigen Gesprächen interessiert und hassen oberflächlichen Small Talk. Das ist keine Schwäche, sondern eine riesige Stärke! Anstatt zu versuchen, den Entertainer zu spielen, sollten Sie genau das nutzen.
Seien Sie der beste Zuhörer im Raum. Menschen lieben es, wenn man ihnen aufmerksam zuhört. Ein einfacher Trick: Halten Sie Ausschau nach Leuten, die ebenfalls allein stehen. Die sind oft genauso erleichtert wie Sie, wenn jemand den ersten Schritt macht. Bereiten Sie eine oder zwei offene Fragen vor, die etwas über das übliche „Was machen Sie beruflich?“ hinausgehen.
Ein wichtiger Gedanke, der mir immer hilft: Ein einziges wertvolles Gespräch ist mehr wert als zehn belanglose. Nehmen Sie den Druck raus, Sie müssen nicht mit jedem reden. Qualität schlägt immer Quantität.
Was schreibe ich in eine Follow-up-Nachricht, damit sie nicht untergeht?
Das Follow-up ist der Moment, der aus einem flüchtigen Kontakt eine echte Geschäftsbeziehung machen kann. Der größte Fehler ist eine generische Nachricht à la „Schön, Sie kennengelernt zu haben.“ Das landet direkt im digitalen Papierkorb.
Der Trick ist, spezifisch zu sein. Greifen Sie einen konkreten Punkt aus Ihrem Gespräch auf. Das beweist nicht nur, dass Sie wirklich zugehört haben, es schafft auch sofort wieder eine persönliche Verbindung.
Ein kleines Beispiel aus der Praxis:
- Statt so: „Sehr geehrter Herr Meier, es war nett, Sie gestern auf der Konferenz zu treffen.“
- Lieber so: „Hallo Herr Meier, unser Gespräch über die Zukunft des Projektmanagements hat mich wirklich inspiriert! Wie versprochen, hier der Link zu dem Tool, von dem ich erzählt habe. Würde mich freuen, wenn wir auf LinkedIn in Kontakt bleiben!“
Dieser kleine Dreh macht aus einer Pflichtübung eine wertschätzende Geste.
Wie oft sollte ich mich bei meinem Netzwerk melden, ohne zu nerven?
Hier gibt es eine goldene Regel: Melden Sie sich, wenn Sie etwas Sinnvolles zu sagen haben. Niemand mag Spam oder Nachrichten, die nur dazu dienen, sich selbst in Erinnerung zu rufen. Es geht um Relevanz, nicht um Frequenz.
Es gibt unzählige gute Gründe, sich zu melden, ohne aufdringlich zu wirken:
- Sie lesen einen Fachartikel, der perfekt zum Thema eines Kontakts passt? Leiten Sie ihn weiter!
- Sie sehen bei LinkedIn, dass jemand befördert wurde? Gratulieren Sie kurz und ehrlich.
- Sie hören von einer spannenden Veranstaltung, die für jemanden aus Ihrem Netzwerk interessant sein könnte? Ein kurzer Hinweis genügt.
Alle paar Monate ein gezielter, wertvoller Impuls ist unendlich viel wirkungsvoller als wöchentliche Massen-Mails. So bleiben Sie als hilfsbereiter Experte im Kopf und bauen die Beziehung ganz natürlich weiter aus.
Sind Sie bereit, den Austausch Ihrer Kontaktdaten endlich einfach und professionell zu gestalten? Mit der DigiVisitenkarte hinterlassen Sie bei jedem neuen Kontakt sofort einen starken, modernen Eindruck. Ihre persönliche digitale Visitenkarte ist in wenigen Minuten startklar – ganz ohne Abo oder umständliche Registrierung. Gestalten Sie jetzt Ihre digitale Visitenkarte und probieren Sie es aus.